Furcht und Elend des 3.Reiches

Furcht und Elend des 3.Reiches

Furcht und Elend des Dritten Reiches von Bertolt Brecht

Samstag, 23. Mai 2009
Sonntag, 24. Mai
Montag, 25. Mai
Dienstag, 26. Mai

jeweils um 19.30 Uhr in der Aula des Gymnasiums Schrobenhausen



Spitzelwesen, Entrechtung, Diskriminierung, Folter, Angst....
In seinen Szenen über die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten führte Brecht Mitte der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts exemplarisch vor, wohin sich ein Staat entwickelt, der keine Menschen- und Bürgerrechte kennt. Es sind nicht die ganz großen Verbrechen (wie die Vernichtung der europäischen Juden), die hier thematisiert werden, sondern es ist die Eiseskälte eines Unrechtsstaats, die das Alltagsleben zur Hölle macht.


Schüler der Theatergruppe aus den 8. bis 12. Klassen unseres Gymnasiums haben in den letzten Monaten zusammen mit Silvia Eckert-Wagner einige Szenen ausgewählt, einstudiert und auf die Bühne gebracht.

Szenen und Schauspieler

Die deutsche Heerschau: Annemie Hirchert
Zweimal Heerschau anno 1934: Hitler lässt auf dem Reichsparteitag in Nürnberg glanzvoll seine Mannen aufmarschieren. Auch Bert Brecht hält „ Heerschau ": „Sie kommen mit Weibern und Kindern... sie schleppen die Kranken und Alten ..."
Gedicht: Daniela Schroll, Markus Kirsch, David Kraus

Der Verrat: Hirchert (Frau),Simon Siegert (Mann)
Ein Ehepaar hat seine Haus-Nachbarn verraten, worauf diese von der SS abgeholt wurden. Jetzt machen sich die beiden Eheleute gegenseitig Vorwürfe.
Gedicht: Nani Franke, Amelie Kriss, Alexander Hell

Moorsoldaten: Siegert (SS-Mann), Kraus (Bibelforscher), Kirsch (Kommunist), David Friel (Raushalter), Osterloh (Sozialdemokrat)
Im KZ streiten sich der Kommunist und der Sozialdemokrat über die richtige Politik. Gegenüber dem SS-Aufseher zeigen sich die beiden aber solidarisch und lassen sich lieber mit der Bunkerhaft bestrafen, als sich gegenseitig zu verraten.
Gedicht: Franke, Hell

Winterhilfe: Banzhaf (SA-Mann), Felix Herzberger (SA-Mann), Kriss (Alte Frau), Friedrich (Junge Frau)
Eine alte Frau verplappert sich und die SA greift gnadenlos durch
Gedicht: Yürekli

Berufskrankheit: Friel (Chirurg), Kirsch (1. Assistent), Osterloh (2.Assistent), Hell (der Eine), Kraus (der Andere), Friedrich (Schwester), Maximilian Luttner (Rollstuhlfahrer)
Der Professor fordert seine Studenten auf, bei der Suche nach der Krankheitsursache immer nach den sozialen Hintergründen zu fragen. Vor einem Patienten, der aus dem KZ kommt und den die Bewacher halb tot geschlagen haben, verschließt er jedoch die Augen.
Gedicht: Schroll, Kirsch, Kraus

Das Kreidekreuz: Franke (Dienstmädchen), Herzberger (SA-Mann), Yürekli (Köchin), Siegert (Chauffeur), Banzhaf (Arbeiter)
Berlin, eine Herrschaftsküche: Der SA-Mann besucht seine Geliebte, die Dienstmädchen in einem herrschaftlichen Haushalt ist. Er führt vor, wie hinterhältig die SA vermeintliche Regime-Gegner ausfindig macht. Der freundschaftliche Schlag auf den Rücken des Arbeiters markiert das Kreidekreuz, das zu dessen Verhaftung führen wird. Das Mädchen ist entsetzt und maßlos enttäuscht.
Gedicht: Banzhaf, Friedrich

Physiker: Schalk (y), Renner (x)
Zwei deutsche Physiker waren in ihrer Forschung nicht weiter gekommen und hatten sich an einen Kollegen in Paris gewandt. Jetzt kommt die Antwort mit der genialen Lösung ihres Problems: Sie stammt von Albert Einstein, dessen Ansatz jedoch als „jüdische Physik" verpönt und verboten ist.
Gedicht: Hirchert, Herzberger, Friel

Der Spitzel: Kirsch (Mann), Yürekli (Frau), Friedrich (Das Mädchen), Luttner (Der Knabe)
Die Eltern verdächtigen ihren Sohn, vertrauliche Gespräche an die HJ zu verraten.
Gedicht: Schroll, Kirsch, Kraus

Der Entlassene: Osterloh (Mann), Kriss (Frau), Friel (Entlassene)
Ein aus dem KZ entlassener Kommunist kehrt zu einem seiner Parteigenossen zurück. Der hat jedoch Angst, dass man den Gefangenen im KZ" umgedreht hat" und er jetzt für die Nazis arbeitet. Niemand weiß, woran man ist.

Stunde des Arbeiters: Herzberger (Ansager), Kraus (alter Arbeiter), Franke (Arbeiterin), Hell (Arbeiter), Siegert (SS-Mann), Banzhaf, Kriss (pantomimische Arbeiter)
Wochenschau: Der Reporter besucht die Waffenschmiede und preist die Errungenschaften des Nationalsozialismus an. Die Arbeiter sehen das anders: Sechs Wasserhähne für 552 Arbeiter, geringere Löhne als früher ....
Gedicht: Franke, Kriss, Luttner

Die jüdische Frau: Daniela Schroll (jüdische Frau), Friel (Mann)
Eine jüdische Frau will nach Amsterdam ins Exil gehen um ihrem „ arischen " Mann Schwierigkeiten zu ersparen. Während sie voller Fürsorge für ihn ist, löst er sich erstaunlich schnell von ihr.

Weitere Mitwirkende

Musik:
David Friel, Fabian Frie, Angela Schindler, Franziska Franke, Agathe Dombeck, Katharina Huber, Marvin Gilliar, Sebastian Mayer, Martin Göbel

Licht:
Matthias Hörmann, Lukas Senger, Julia Schmid, Bernadette Thinnes, Conny Leufer, Ferdinand Hermann-Rottmair

Ton und Film:
Michael Kern

Plakat:
Alexandra Schenke, David Friel, Michael Kreuzer

Bühnenbild:
Robert Hellmich, Richard Ripley

Maske:
Olivia Schulze, Nani Franke, Franziska Franke, Stephanie Arth, Julia Dausch, Afra Kriss

Kostüme und Requisiten:
Afra Kriss

Regie:
Silvia Eckert-Wagner

Wir danken auch all denjenigen sehr herzlich, die uns unterstützt haben und hier nicht namentlich erwähnt wurden. Die Filmaufnahmen stammen aus „Triumph des Willens" von Leni Riefenstahl und wurden uns vom Bundesfilmarchiv, Berlin, zur Verfügung gestellt.

Schrobenhausener Zeitung Schrobenhausener Zeitung am 25.Mai 2009